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Auf dem Weg in ein inklusives Arbeitsumfeld

17.05.2021
Auf dem Weg in ein inklusives Arbeitsumfeld in Uganda (c) Erika Bojarczuk
Auf dem Weg in ein inklusives Arbeitsumfeld in Uganda. Thomas und Andrew, Mitglieder des Managementteams, posieren mit Gloria und Dorcus, die sich über die Fortschritte freuen, die in ihrem Restaurantbetrieb in Richtung Inklusion gemacht wurden. © Erika Bojarczuk
  • Inklusion im Beruf

Eine Behinderung ist eine Facette eines Menschen. Dazu kommen vielfältige Fähigkeiten, die wir nicht übersehen dürfen, denn sie können eine Bereicherung für zukünftige ArbeitgeberInnen sein.

m Rahmen der Initiative Make 12,4% Work setzt sich die 33-jährige Inklusionsberaterin (Disability Inclusion Facilitator) Dorcus Kabahenda dafür ein, dass die Barrieren für jene 12,4%, die in Uganda mit einer Behinderung leben, reduziert werden. In der Rolle als Inklusionsberaterin arbeitet Dorcus nicht nur mit Unternehmen und staatlichen Institutionen zusammen, sondern auch mit Menschen mit Behinderung. 

Da sie selbst mit einer Behinderung lebt, kennt sie die Herausforderungen auf beiden Seiten. Mit ihren Erfragungen und ihrer Expertise unterstützt sie ein inklusiveres Arbeitsumfeld, das Menschen mit Behinderung eine aktive Teilhabe an der Gesellschaft ermöglicht. 

Heute begleiten wir Dorcus ins Restaurant Urban Chevre, wohin sie Gloria und Chris vor einem halben Jahr für ein Praktikum vermitteln konnte. 

Wie in Uganda üblich, gelangt Dorcus mit einem Boda-Boda zum Restaurant Urban Chevre. (c) Erika Bojarzcuk

Viele Räumlichkeiten in Uganda werden angemietet und sind nicht barrierefrei. Das ist eine Herausforderung für Unternehmen wie Babau Inspired, die das Restaurant betreiben. Dorcus muss entweder die Treppe hinaufsteigen oder ein Treffen an einem zugänglichen Ort arrangieren. 

Die Treppen zu erklimmen ist für Dorcus eine Herausforderung und nimmt Zeit in Anspruch. (c) Erika Bojarzcuk

Der Besuch startet mit einem Gespräch mit der Geschäftsführung . Sie spielt eine wichtige Rolle, wenn Inklusion am Arbeitsplatz gelingen soll. Regelmäßige Gespräche und eine gute Beziehung zum Management steigern das Vertrauen in die Zusammenarbeit mit der Initiative Make 12,4% Work

Dorcus spricht mit den Geschäftsführern über die Praktikant:innen, wie sie sich in das Unternehmen einfügen und wie sie besser unterstützt werden können. (c) Erika Bojarzcuk

Anschließend trifft sie Gloria , die ihr Praktikum in der Verwaltungs- und Finanzabteilung absolviert. Dank Dorcus‘ empathischer Art hat Gloria schon früh Vertrauen zu Dorcus gefasst. Gloria erzählt, welche Vorkehrungen getroffen wurden, damit sie mit ihrer Hörbeeinträchtigung gut arbeiten kann. 

In seinen Gedanken hat Chris die Küche vermessen und weiß, wo er findet, was er braucht. (c) Erika Bojarzcuk

Auch Chris  hat viel über seinen neuen Job zu berichten. Er lebt mit einer Sehbeeinträchtigung und gewöhnt sich noch an die vielseitigen Herausforderungen einer Großküche. Er schneidet Gemüse, lernt backen, spült und putzt. Seine Umgebung ist schnelllebig, doch der Chefkoch von Urban Chevre nimmt sich viel Zeit und hat ihn dazu angeregt, das Organisationssystem der Küche mitzugestalten. Dorcus ist von dem Fortschritt begeistert und bemüht für Chris ein gutes Arbeitsumfeld zu schaffen.  

Inklusionsberater:innen, die Teil der Make 12,4% Work -Initiative sind, leben selbst oft mit einer Behinderung und kennen die vielen Herausforderungen im alltäglichen Leben. Dorcus  sieht ihren Job als Möglichkeit, ihren Traum zu leben, die Welt inklusiv zu machen. Sie weiß, dass Veränderung bei einem selbst beginnt und ist mit Selbstliebe, Wertschätzung und Motivation dabei, ihr Umfeld zu gestalten und Barrieren für sich und andere abzubauen.